Emma Peng und Sarah Hansen im Interview

Emma Peng

Bild: Kölner Musikakademie

Emma Peng und Sarah Hansen im Interview

18. März 2019 / in 2019, Allgemein, Wettbewerbe

Die Schülerin Emma Peng und ihre Lehrerin Sarah Hansen sind seit ein paar Jahren ein starkes Duo. Zwischen den beiden stimmt alles und sie haben sogar die gleichen Ziele. Besser werden und Preise gewinnen!

Emma hat in den letzten Jahren immer am Wettbewerb „Jugend Musiziert“ teilgenommen und jedes Mal einen Preis gewonnen. Eine hervorragende Leistung sowohl für sie als auch für ihre Lehrerin Sarah Hansen. Wir freuen uns über diese Erfolge und möchten nun hören, was sie darüber denken und wie man so erfolgreich werden kann.

Interview Emma Peng

1. Hallo Emma, wann hast du mit dem Klavierunterricht angefangen?
E. P. Ich habe mit viereinhalb Jahren angefangen, Klavier zu spielen.

2. Wie oft hast du am Wettbewerb „Jugend Musiziert“ teilgenommen und welche Ergebnisse hast du erzielt?
E. P. Ich habe viermal an dem Wettbewerb JuMu teilgenommen: zweimal 2. Preise, zweimal 1. Preise in der Kategorien Solo, vierhändig und Duo mit Holzblasinstrument.

3. Was ist deine Motivation, an diesem Wettbewerb teilzunehmen?
Meine Motivation ist, dass ich mich bestimmt verbessern werde, egal welchen Preis und welche Punktzahl ich erreichen kann.

4. Wann hast du mit der Vorbereitung für den letzten Wettbewerb (Januar und März 2019) angefangen und wie viel müsstest du üben?
E. P. Meistens habe ich schon vor den Sommerferien ein Stück bekommen, was ich in den Ferien ein bisschen üben konnte. Mit dem richtigen Üben begann ich aber erst nach den Feiertagen. Ich übte für den Wettbewerb täglich 30–60 Minuten. 

5. Und die letzte Frage Emma: möchtest du später vielleicht Berufsmusiker werden?
E. P. Bis jetzt genieße ich nur das Klavierspielen und habe noch keine Gedanken, ob ich Berufsmusikerin werde.

Vielen Dank Emma!

Jugend Musiziert 2019
56. Wettbewerb Jugend Musiziert

Interview Sarah Hansen

1. Hallo Frau Hansen, warum lohnt es sich, als Schüler*in an einem Wettbewerb teilzunehmen?
S.H. Ein Wettbewerb ist, noch mehr als das halbjährliche Musikschulkonzert, ein Ziel, auf das hingearbeitet wird. Auf dem Weg dahin passieren unfassbare Entwicklungssprünge. An zwei oder drei Stücken so lange zu üben und musikalisch ins Detail zu gehen ist eine anstrengende, aber auch sehr spannende Arbeit. Und nebenbei lernen die Schüler*innen Organisation, Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz und finden oft genau in dieser Zeit zu ihrer ganz eigenen musikalischen Ausdrucksweise. Dann könnte der Wettbewerbstermin eigentlich schon fast ausfallen, denn das Ziel ist schon erreicht.

2. Wie hat sich das Niveau der Schülerwettbewerbe in den letzten Jahren verändert?
S. H. Das Niveau der Wettbewerbe variiert stark je nach Instrument und Region. Klavier ist oft deutlich anspruchsvoller als andere Instrumente, weil Klavierunterricht schon in sehr jungen Jahren begonnen werden kann (im Gegensatz zu einigen Blasinstrumenten beispielsweise) und in Städten wie Köln ist die Konkurrenz deutlich größer als in einigen ländlicheren Regionen, einfach auch dadurch, dass es mehr Teilnehmer*innen gibt.
Insgesamt stelle ich aber fest, dass das Niveau steigt. Stücke, die in meiner Kindheit in Altersgruppe II gespielt wurden, werden heute oft schon in Altersgruppe I gezeigt.

3. Die Schule nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Wie kann eine Schülerin oder ein Schüler sich am besten auf einen Wettbewerb vorbereiten?
S. H. Leider hilft da nur eins: Üben, üben, üben.
ABER: Ich versuche immer frühzeitig mit dem Wettbewerbsprogramm zu starten (etwa ein halbes Jahr vor dem Wettbewerb) und dann durch kluge Stückauswahl und geschickte Übepläne das Ganze sehr effektiv zu gestalten. Durch regelmäßiges Vorspielen, gemeinsame Workshops und Input anderer Lehrer*innen in den letzten Wochen vor dem Wettbewerb macht die Vorbereitung, wenn sich alles zusammenfügt, sogar Spaß.

4. Seit wann unterrichtest du Klavier?
S. H. Ich habe angefangen zu unterrichten als ich 17 Jahre alt war. Zunächst Kinder aus der Nachbarschaft, (bei denen ich, weil ich noch nicht ausgebildet war, sicherlich einiges falsch gemacht habe), später dann deren Geschwister, Freund*innen, Bekannte und Verwandte. Mit dem Unterrichten habe ich dann auch das Studium (eigentlich zunächst Gymnasiallehramt) finanziert und dabei festgestellt, dass dies exakt der Beruf ist, den ich für den Rest meines Lebens ausüben möchte, was mir durch das entsprechende didaktische Handwerkszeug viel leichter fällt und mehr Freude bereitet. Alles in allem sind das jetzt wiederum 17 Jahre.

5. Was sind deine wichtigsten Ziele im Unterricht?
S. H. Mit einer Schülerin oder einem Schüler zusammen das Klavierspiel zu entdecken ist immer ein besonderer Weg und jedes Mal sehr unterschiedlich. Wichtig ist mir dabei, dass die gesamte Musik, die für Klavier geschrieben wurde, erfahren wird. Deshalb „wandere“ ich mit den Schülerinnen und Schülern gern durch alle Epochen der Musikgeschichte. Eine gute Grundlage im Notenlesen und in Musiktheorie erleichtert das Vorankommen und ist deshalb auch elementarer Bestandteil meines Unterrichts. Und der Rest ist wirklich immer anders! Wir improvisieren, komponieren, spielen vierhändig, zusammen mit anderen Instrumenten oder das Notenkartenspiel.

Manchmal entdeckt eine*r eine besondere Liebe für eine bestimmte Art von Stücken, die dann mit großer Begeisterung rauf und runter gespielt werden. Manchmal ist aber auch der Wurm drin und der Rest des Lebens ist gerade so kompliziert, dass ein erwachsenes, nicht verwandtes Ohr gebraucht wird, mal zum Dampf ablassen und mal mit Taschentuch. Und nächste Woche üben wir dann zusammen weiter.

Vielen Dank!

Wir wünschen beiden weitere Erfolge für die Zukunft!

Ihre
Kölner Musikakademie

Ähnliche Beiträge